Thema
Die Kantone und Gemeinden sind Pfeiler der schweizerischen institutionellen Ordnung und zentrale Elemente der Schweizer Identität. Der Föderalismus betont traditionell die Vielfalt und Autonomie der Gemeinden, die als Wiege der Demokratie gelten.
Diese relativ komplexe räumliche Struktur steht derzeit vor vielen schwierigen Aufgaben. Aus institutioneller Sicht entspricht die aktuelle territorialen Gliederung nicht mehr den kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten. Was die Funktionsweise anbelangt, sehen sich die Gemeinden aufgrund der wachsenden Bedeutung von Effizienzkriterien, der zunehmenden Komplexität und der internationalen Integration von öffentlichen Politiken mit den Herausforderungen eines Mehrebenensystems konfrontiert.
Im CAS Territoriale Governance werden diese Herausforderungen multidisziplinär beleuchtet. Das Ziel besteht darin, die charakteristischen Merkmale des Schweizer Föderalismus, seine Funktionsweise, seine Stärken und Schwächen sowie die wichtigsten Reformprojekte in diesem Bereich (Aufgabenteilung und Finanzausgleich, Stärkung der interkantonalen Zusammenarbeit) zu identifizieren. Behandelt wird auch das Schweizer Gemeindesystem mit all seinen Besonderheiten, die geringe Grösse der Gemeinden, ihre grosse Vielfalt, Fusionsprojekte, die Umsetzung der öffentlichen Politik und ihr Einfluss auf Bund und Kantone. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der vergleichenden Analyse von Kantonen und Gemeinden (Strukturen, Institutionen, Parteiensysteme usw.).
Der Kurs schliesst mit Überlegungen zu einer möglichen Neuordnung der Schweiz in Bezug auf die territoriale Organisation und die Aufgabenteilung.